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14 Februar 2022

Willkommen Saliscendi

Ein Name, eine Idee, eine Lampe in der Geschichte der Beleuchtung

Eine Geschichte italienischer Exzellenz

© Fondazione Achille Castiglioni

Machen wir einen Sprung zurück in die Vergangenheit, genauer gesagt ins Jahr 1952, als zwei Brüder, beide mit einem abgeschlossenen Architekturstudium am Polytechnikum Mailand und beide Protagonisten verschiedener Ausgaben der namhaften  Triennale, beauftragt werden, das Interieur des Gebäudes der Handelskammer Mailand, das zum Teil bei der Bombardierung Mailands zerstört worden ist, wiederherzustellen. Achille und Pier Giacomo Castiglioni, so sind ihre Namen, entwickeln ein Projekt, das abgesehen vom Erhalt der vorhandenen originalen Fassade, die komplette Wiederherstellung und Umgestaltung der Innenräume, darunter die umfängliche Neugestaltung der Beleuchtung vorsieht.

 

Die Brüder Castiglioni beginnen 1957 mit dem Entwurf einer Leuchte für den Ratssaal, die in der Lage sein soll, Funktionalität mit emotionaler Wirkung zu verbinden. „Saliscendi“ war zu der Zeit kaum mehr als eine Skizze, doch das Wichtigste war, dass die Idee schwarz auf weiß festgehalten worden war. Und das bedeutete, es war machbar.

Die Weiterentwicklung einer Idee

Der Ratssaal wurde von den Brüdern Castiglioni mit einem großen Tisch in der Mitte und einer Beleuchtungsanlage, die das Licht auf die Tischfläche konzentrieren und gleichzeitig den Rest des Raumes beleuchten sollte, konzipiert.

© Fondazione Achille Castiglioni

Die Idee Sie wurde zwischen 1957 und 1958 entwickelt und überarbeitet: Eine bewegliche Lampe (hoch – sali- und runter – scendi), die über ein Flaschenzugsystem die Lichtintensität zu verändern vermag. Ein System, das erlaubt, eine Lichtquelle nach unten und nach oben zu bewegen, und auf diese Weise die Intensität des Lichts sowohl auf der Tischfläche als auch im Raum reguliert.

Gleichzeitig – und das ist der Clou! – erlaubt dasselbe System eine reflektierende Scheibe, die über der Quelle angebracht ist, näher heranzubringen und wieder zu entfernen. Scheibe und Lampenkörper laufen entgegengesetzt, sich nähernd und sich voneinander entfernend, die Kabel entlang. Der Abstand zwischen den zwei Elementen verändert sich mit einer einfachen Geste, einer Hand, die eine Öse am unteren Ende des Lampenkörpers nach oben schiebt oder nach unten zieht.

 

Wenn die Lichtquelle sich dem Tisch nähert, konzentriert sich das direkte Licht auf die darunterliegende Fläche; das indirekte Licht beleuchtet die Decke, unbehindert von der nach oben nach oben weggezogenen Scheibe.

Wenn die Lichtquelle hochsteigt und sich vom Tisch entfernt, wird der Raum mehr beleuchtet, doch die Beleuchtung ist schwächer; jetzt kommt die immer dichter kommende Scheibe ins Spiel, die durch das Reflektieren der Lichtemission die Menge des in den Raum gestreuten Lichts erhöht.

 

Ein Konzept, das heute noch, gut fünfundsechzig Jahre später, schlichtweg außergewöhnlich ist. Im Jahr 1957 war es, gelinde gesagt, gewagt und visionär. Für die Realisierung dieses dermaßen komplexen Projekts wandten sich die Brüder Castiglioni an das Unternehmen, das mehr als andere zu jener Zeit ihre geniale Eingebung Wirklichkeit werden lassen konnte.

 

Und somit trat Stilnovo von Bruno Gatta in Aktion.

Die Realisierung

© Fondazione Achille Castiglioni

Die 1958 in zwei Exemplaren aus rubinrot lackiertem Metall realisierte und von Stilnovo produzierte Saliscendi von Achille und Pier Giacomo Castglioni hatte bei der Eröffnung der erneuerten Handelskammer Mailand, also genau an dem Ort, für den sie von den beiden genialen Brüdern konzipiert worden war, einen großartigen Auftritt.

 

Leider würden verschiedene Problematiken die Vermarktung dieses komplexen Apparats verhindern, und für lange Zeit schien es, dass er nie wieder in Produktion gehen würde.

Am Anfang des Jahres Zweitausend musste die Handelskammer ein weiteres Mal saniert werden. Während der Arbeiten wurden die beiden Saliscendi zerstört.

Die großen Ideen sterben niemals

Es ist bekannt, dass großen Ideen niemals sterben.

Und so wird 2019 eine neue Idee geboren: Die Saliscendi in aktualisierter Fassung für den modernen Wohnstil wieder in die pendelleuchte nehmen!

Damit beginnt ein ausgeklügelter Prozess der Neugestaltung dieses Produkts mit dem Ziel, es attraktiver für den heutigen Markt zu machen. Die Techniker von Stilnovo und die Erben von Achille und Pier Giacomo Castiglioni sahen sich dabei im Wesentlichen mit zwei keineswegs zu unterschätzenden Problemen konfrontiert.

Die Neueditierung von Saliscendi konnte die in den Jahren erfolgte technische Evolution und die Größe der Lampe nicht ignorieren. Das ursprüngliche Projekt machte Saliscendi gewaltig und effektvoll, aber schwer in den Räumen der heutigen Zeit unterzubringen. Auch wenn diese Eigenschaften den Einsatz einschränkten, waren ihre Genialität, ihr Charme und die Emotion, die sie wecken konnte, beeindruckend.

Es wurden also alle Komponenten der Lampe im Vergleich zum Original nur halb so groß geplant. Auf diese Weise findet die Hängeleuchte endlich in allen zeitgenössischen Wohnräumen Platz, ohne den Charme und die Funktionsweise der größeren „Schwester“ verloren zu haben.

Das Flaschenzugsystem wurde komplett überholt. Die Lampenkabel, an denen sich die Teile von Saliscendi entlang bewegen, dienen auch als Versorgungskabel und das Spiralkabel wurde für eine formellere Sauberkeit eliminiert. Jetzt sorgen zwei LED-Quellen für eine weiche und angenehme doppelte Lichtemission.

Und so kommen wir zur Gegenwart. Überarbeitet, immer noch prachtvoll, technisch so modern wie keine andere und in drei Farben: Zum ursprünglichen Rubinrot haben sich Grasgrün und Grau-Weiß gesellt.

Jetzt können wir endlich der Welt zurufen: Saliscendi ist wieder da!

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